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Kabinett stellt Bildungs- und Erziehungsleitlinien von Geburt bis Ende der Grundschule vor

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Familienministerin Christine Haderthauer hat gemeinsam mit Kultusminister Ludwig Spaenle die „Bayerischen Leitlinien für die Bildung und Erziehung von Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit” vorgestellt. Verfolgt wird ein ganzheitlicher Ansatz von der Geburt bis zum Ende der Grundschulzeit. Verbessern werden laut Kommunique nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Krippe, Kindergarten und Schule, sondern auch die Zusammenarbeit mit den Familien, die der wirksamste und damit wichtigste Bildungsort seien. Die Leitlinien formulieren unter anderem den eigenverantwortlichen, beziehungs- und gemeinschaftsfähigen, wertorientierten, weltoffenen und schöpferischen Mensch als oberstes Bildungs- und Erziehungsziel.

Darüber hinaus betonen die Leitlinien die Bedeutung von Familie als wichtigstem Bildungsort. Bildung – ob in der Kindertageseinrichtung oder in der Schule – kann daher nur aufbauend auf die Prägung in der Familie erreicht werden. An der Erstellung der Leitlinien waren neben Familien- und Kultusministerium auch das Staatsinstitut für Frühpädagogik, das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung und eine 65-köpfige Expertenkommission beteiligt. Die Leitlinien sollen nun dem Landtag übersandt und über Rundschreiben, Newsletter und das Internet allgemein bekannt gemacht werden. Sie gelten für die pädagogische Arbeit in allen außerfamiliären Bildungsorten, die Verantwortung für die Kinder bis zum Ende der Grundschulzeit tragen.

Der sozialpolitische Sprecher der SPD im Landtag, Hans-Ulrich Pfaffmann begrüßte die vorgestellte Planung der Landesregierung, die Kooperation zwischen Kindergärten und Grundschulen zu vertiefen mit “Guten Morgen, liebe Staatsregierung!”. „Kooperation zwischen Kindertagesstätten und Grundschule ist ein wichtiges Thema und wird von der SPD seit Jahren unterstützt. Dies gilt sowohl für die Bildungsinhalte als auch für die Zusammenarbeit des jeweiligen pädagogischen Personals auch unter Einbeziehung der Eltern.” Man sei sehr gespannt auf inhaltliche Vorschläge, so Pfaffmann. Vor allem der kindgerechte Übergang zwischen Kindertagesstätte und Schule sei ein zentrales Anliegen der SPD – eine Flexibilisierung der Einschulung gehöre ebenso dazu wie eine Verstärkung der individuellen Forderung von Anfang an. Dabei müsse allerdings auch für ausreichendes pädagogisches Personal gesorgt werden. „Schöne und richtige Leitlinien auf dem Papier reichen nicht aus!” Er befürchte, dass genau das passiert, was immer passiert: „Schöne Konzepte, aber keine Umsetzungschance!”

Veröffentlicht von Helmut Fuchs

26. April 2012 um 08:22h