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Bayern will Kontrolldruck auf Geflügelgroßbetriebe erhöhen – Grüne warnen vor „Verschiebebahnhof”

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Mit risiko- und anlassbezogenen Kontrollen von Geflügelgroßbetrieben sollen Verbraucher besser geschützt werden. Ein entsprechendes Kontrollkonzept mit einer Einbindung der Spezialeinheit Lebensmittelsicherheit hat das Kabinett gestern beschlossen. Das bestehende System der Kontrollen werde regelmäßig auf den Prüfstand gestellt, kündigte Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf an. „Wir werden die Kontrollen der Geflügelgroßbetriebe verstärken. Die Schlagkraft der Behörden wird auch bei diesen Betrieben gebündelt.“ Schutz der Verbraucher und Wohl der Tiere gingen dabei Hand in Hand.

Grüne warnen vor „Verschiebebahnhof bei der Lebensmittelsicherheit“

Begrüßenswert aber unzureichend – auf diesen kurzen Nenner brachte die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Rosi Steinberger, den Beschluss. „Bei über hundert Großbetrieben in Bayern müssen vor allem die dezentralen Kontrollmöglichkeiten der Behörden vor Ort gestärkt werden.“ Unbefriedigend sei ein erfolgter Hinweis der CSU-Ministerin, dass sich die zusätzlichen Kontrollen selbst finanzieren sollen. „Das heißt im Klartext, dass ein höherer Kontrolldruck bei den Geflügelbetrieben zu Lasten eines dann löchrigeren Kontrollsystems bei anderen Lebensmittel verarbeitenden Betrieben geht. Einen Verschiebebahnhof bei der Lebensmittelsicherheit kann ich als Verbraucherschützerin nicht akzeptieren.“

Veröffentlicht von Helmut Fuchs

17. Juni 2015 um 07:19h