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Olympia-Attentat von München: Planungen zum Erinnerungsort kommen weiter

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Kultusminister Ludwig Spaenle berichtete erneut über Konzept, Ortswahl und Zeitplan für den Erinnerungsort an das Olympia-Attentat von München 1972. Bis Herbst 2016 soll auf dem ehemaligen Olympiagelände ein Ort zur Erinnerung an das terroristische Olympia-Attentat München 1972 und seine Opfer, elf israelische Sportler und einen Polizisten aus Bayern, errichtet werden. Bisher vorgelegte Pläne und Konzepte waren zum Teil auf Widerstand bei Bewohnern auf dem umliegenden Gelände gestoßen. Das Konzept sei inhaltlich von einer Arbeitsgruppe der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in engem Dialog mit Angehörigen der Opfer, mit den zuständigen Behörden sowie dem Generalkonsulat des Staates Israel weit vorangekommen”, erläuterte Spaenle. Realisiert werden soll der Erinnerungsort auf der Basis eines Entwurfs
des Tirschenreuther Architekturbüros Brückner & Brückner, der dem Standort am sog. “westlichen Lindenhügel” beim Olympischen Dorf angepasst wird. „Die Finanzierung des auf knapp 1,75 Millionen Euro angesetzten Vorhabens ist gesichert, Bayern wird selbst einen Anteil von gut einem Viertel tragen”, so Spaenle. Zur Ergänzung des Konzepts in München soll auch auf dem Areal des Fliegerhorstes in Fürstenfeldbruck, wo bei einem Befreiungsvesuch, mehrere Menschen zu Tode kamen, ein innovativer und würdiger Erinnerungsort entstehen.

Seitens der SPD im Landtag werden die Planungen begrüßt, insbesondere, so die Münchner Abgeordnete Ruth Waldmann, „dass nun endlich ein Ort gefunden ist, mit dem offenbar viele Beteiligte und Anwohner leben können.“ Sie schränkt jedoch ein: „Aber es ist schade, dass von vorneherein eine große Chance für ein gemeinsames Projekt, mit dem sich alle identifizieren können, vertan wurde und in der Zwischenzeit ein ziemlich unwürdiges Gezerre um den Standort entstanden ist.“ Das zeige einmal mehr, dass es ohne echte Bürgerbeteiligung nicht geht. Ihrer Meinung nach, gebe es jetzt „eine zweite Chance, es besser zu machen und bei der Gestaltung die Bürgervertreter von Anfang an einzubeziehen“. In diesem Zusammenhang erinnert Waldmann an ihre Anregung, die zukünftige Gestaltung des Busbahnhofs am Olympiazentrum in die Überlegungen zu integrieren.

Veröffentlicht von Helmut Fuchs

30. Juni 2015 um 18:04h

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