Landtags-Grüne – Bause gibt Zukunftspläne bekannt
Am Rande der Fraktionssitzung der Landtags-Grünen am heutigen Mittwoch wird Fraktionsvorsitzende Margarete Bause über ihre persönlichen Zukunftspläne informieren. Daneben erläutert Fraktionschef Ludwig Hartmann den Fahrplan zur Halbzeitwahl des Fraktionsvorstands. Strebt sie ein Mandat im Bundestag an – oder bleibt sie doch dem Bayerischen Landtag erhalten? Diese schon länger allerdings weniger öffentlich diskutierte Frage will Bause, die abgesehen von einer längeren Babypause und einem Zwischenspiel als Landesvorsitzende, seit dem Einzug der Grünen im Jahre 1986 dem Bayerischen Landtag angehört, heute der Fraktion beantworten. Dies hatte sie schon intern vor der Winterklausur vor 14 Tagen erklärt, womit eine auch öffentliche Diskussion über ihre Zukunft und Nachfolge verhindert wurde. Damit sollte auch vermieden werden, dass die Klausurinhalte selbst in den Hintergrund treten.
Neuausrichtung der Grünen steht im Raum
Es ist nicht nur eine sehr persönliche Entscheidung der „roten Milva in Bayern“, wie sie hier schon genannt wurde, es ist auch nicht nur eine Frage der Nachfolge. Eng mit der Entscheidung verbunden dürfte auch eine Richtungsentscheidung der Grünen im Landtag sein. Nach dem Einbruch bei der letzten Landtagswahl zeigen sich die Grünen erholt. Insbesondere die vom neuen Co-Vorsitzenden Ludwig Hartmann initiierten organisatorischen Reformen und die Herbeiholung von Alex Burger aus der Landesleitung – womit die strategische Leitung und Ausrichtung der Grünen ins Parlament verlegt wurde – zeigten Wirkung. Obwohl sie inhaltlich in der Landtagsarbeit bislang keine ähnlichen Höhepunkte wie in der letzten Sitzungsperiode verzeichnen konnten, stehen die Grünen nach nur zwei Jahren in Umfragen erheblich besser, um nicht zu sagen bärenstark da.
Dazu passt auch das Bild, das sie während der Winterklausur abgaben – kein öffentlicher und angeblich gar kein Streit, ziemlich überzeugende Sacharbeit mit den Hauptthemen Klimaschutz und Flüchtlingsproblematik. Das wird offensichtlich vom potentiellen Wähler honoriert. Die Frage ist, ob die Grünen schon einen Weggang ihrer erfahrensten Abgeordneten verkraften können. Denn mit einer Entscheidung für Berlin, würde Bause während des Rests der Legislatur ins zweite Glied rücken und Platz für ihre Nachfolgerin – vermutlich Katharina Schulze oder Claudia Stamm – machen. Und auch darüber hinaus spricht viel dafür, dass die Fraktion noch mehr auf ihre jüngeren Kräfte setzen will. Die Fraktion scheint es ggf. im Kreuz zu haben.