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Milchstandort Bayern soll weiter gestärkt werden

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Nach einem Bericht von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner zur Situation des Milchstandorts Bayern gab der Ministerrat eine Art Absichtserklärung ab, den Milchstandort Bayern „weiter zu stärken und langfristig zu sichern“. Brunner hatte die Probleme in einem zunehmend liberalisierten Markt erläutert. Dabei werde es immer wieder zu starken Preisschwankungen und damit auch zu Verwerfungen kommen. Deshalb müsse auch die Möglichkeit eines Eingriffs erhalten bleiben, denn bäuerliche Familienbetriebe und mittelständische Verarbeitungsunternehmen bräuchten verlässliche Rahmenbedingungen, um sich am Markt zu behaupten.

Der Bayerische Landwirtschaftsminister will sich in Brüssel und Berlin für den Erhalt eines Sicherheitsnetzes auch nach dem Auslaufen der Milchquote im Jahr 2015 einsetzen. Die Grundlage für das weitere Vorgehen schuf im wesentlichen der von Brunner letztes Jahr einberufene „Runde Tisch zur Zukunft der Milchproduktion“. An diesen haben sich zu Beginn des Jahres auch Vertreter der bayerischen Molkereiwirtschaft gesetzt. In seiner vierten Sitzung Ende Januar hat der Runde Tisch in einer gemeinsamen Erklärung die Umsetzung von fünf Punkten gefordert.

Im Vordergrund steht eine Änderung des Marktstrukturgesetzes, wozu dem Ministerium gleich ein formulierter Entwurf zugeleitet worden war. Danach soll der Aufgabenbereich von Vereinigungen von Milcherzeugergemeinschaften um die Vermarktung von Milch erweitert werden. Hierzu besteht nach Auskunft des Ministeriums auch in Deutschland ein Konsens. Allerdings müsse zuerst die EU den Mitgliedsstaaten die entsprechende Kompetenz zugestehen. Dies will man im Augenblick erreichen.

Darüber hinaus soll die Marktkompetenz der Erzeuger gefördert werden. Hierzu beabsichtigt die Landesanstalt für Landwirtschaft noch im Frühjahr ein umfangreiches Fortbildungsprogramm mit Seminaren und Vorträgen anzubieten. Daneben wird ein vierteljährliches Milchmarktgespräch eingeführt, bei dem die Marktsituation, sowie aktuelle Marktentwicklungen und deren Ursachen diskutiert werden. In zwei weiteren Punkten unterstützt der Runde Tisch eine laufende Entwicklung auch auf EU-Ebene. Das sind die Zulassung von auch grenzüberschreitenden Zusammenschlüssen von Milcherzeugern auf EU-Ebene sowie die von Branchenorganisationen durch die EU. wenn deren Aufgabenbereich klar beschrieben ist. Zu letzterem soll ein Konzept entwickelt werden, wie im Rahmen eines Clusters Milch künftig organisatorisch zusammengearbeitet werden kann.

Veröffentlicht von Helmut Fuchs

04. März 2011 um 21:31h

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