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Einwurf: Gestärkte CDU in Berlin – stärkere Großstadt-CSU in Bayern?

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Es habe sich gezeigt, „dass wir auch in großen Städten wieder zulegen können!“. Ein Hoffnungsschimmer für die CSU in Bayern? Angesichts der fast mit Euphorie hervorgebrachten Feststellung des CDU-Spitzenkandidaten Frank Henkel nach der Berlin-Wahl am Sonntag Abend?. Wohl kaum. Vergleichbare Großstädte wie München oder die Metropolregion Nürnberg/Erlangen/Fürth sind zwar auch in fester SPD-Hand, doch mit weitaus weniger Problemen wie die Bundeshauptstadt und mit prosperierender Wirtschaft. Dies auch und insbesondere in Krisensituationen wie bei Quelle mit kräftiger Unterstützung der CSU/FDP-geführten Staatsregierung.

Sämtliche Versuche der CSU in Großstädten besser Fuß zu fassen und neue Wählerschichten zu erschließen verliefen offenkundig fruchtlos. Von irgendwelchen zielführenden Aktivitäten der vor Jahren auch dafür als stellvertretende Parteivorsitzende bestimmte Justizministerin Beate Merk hat man nie etwas gehört. Und von irgendwelchen Ergebnissen der auch vor Jahren von der CSU-Landtagsfraktion einberufenen, vom stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Karl Freller geleiteten Großstadt-Arbeitsgruppe war auch trotz mehrmaligen Nachhakens nichts zu erfahren.

Etwas besser sieht es für die CSU in den mittleren Großstädten aus. Das vom früheren Städtetagschef Hans Schaidinger geführte Augsburg kann man als positives Beispiel hervorheben. Dort gehen zwar CSU-interne Querelen bald in die zweite Dekade, doch Stadt und Region geht es auch wirtschaftlich gut. Noch nicht so lange streitet man übrigens im ebenfalls von der CSU geführten Augsburg. Dafür um so heftiger. Da bekämpft sich die CSU kreuz und quer durch die Reihen der Stadtratsfraktion und des kleinsten Bezirksverbands. Der Bürger wendet sich mit Grausen. Da helfen weder ein versprochenes und vielleicht auch in irgendeiner Form kommendes Universitätsklinikum noch die Schlichtungsversuche von Ministerpräsident und CSU-Parteichef Horst Seehofer.

Es ist übrigens nur ein Gerücht, dass es sich bei der letzte Woche von der schwäbischen Justizministerin Merk auf ewig angekündigten Verlängerung des Bayerischen Schlichtungsgesetzes um eine „Lex Augsburg“ handeln soll.

Veröffentlicht von Helmut Fuchs

20. September 2011 um 18:33h

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