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Omnibusunternehmer: „Öko-Aktivisten verkennen Umweltfreundlichkeit von Omnibussen“

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Äußerst gereizt reagierte der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) auf „verbale Attacken der Öko-Aktivisten `Rußfrei fürs Klima`“. Diese hatten sich gegen einen Leitlinien-Entwurf der Bundesregierung ausgesprochen, der u.a. vorsieht, dass Reisebusse mit gelber Plakette noch bis 2014 in den Innenstädten fahren dürfen. Es sei jedoch so der LBO, „höchste Zeit“ dass solche Leitlinien auf den Weg gebracht werden, nachdem in Deutschland inzwischen ein Flickenteppich von über 50 Umweltzonen mit unterschiedlichen Fahrverboten und Regelungen entstanden ist.

Diese Attacken seien nicht nur sprachlich unerträglich, sondern auch ein Schlag gegen die umweltfreundliche Mobilität. Denn Omnibusse seinen entgegen der Darstellung der „selbsternannten Klimaretter“ nicht „schmutzig“, sondern „im Vergleich zu Pkw, Flugzeug und Bahn heute mit Abstand die umweltfreundlichste Alternative“. Der sehr streitbare LBO-Geschäftsführer Horst Schilling zählt auf: neunmal umweltfreundlicher als der Pkw – jeder gefahrene Kilometer mit dem Bus erspare der Umwelt 1209 Gramm Kohlendioxid; Busfahren vermeidet Staus: ein einziger Bus ersetze im Schnitt eine Kolonne von 30 Pkw; Busfahren schont Ressourcen: Im Vergleich zu den konkurrierenden Verkehrsmitteln hätten Busse mit Abstand den niedrigsten Treibstoffverbrauch: der Pro-Kopf Dieselverbrauch im Reisebusverkehr liege bei 0,6 Liter auf 100 Kilometer; keine nennenswerte Ursache des Feinstaub- und Klimaschutzproblems.

Man schüttet das Kind mit dem Bade aus, wenn man ausgerechnet den umweltfreundlichsten Verkehrsträger, Omnibus, mit Fahrverboten belegt.“ mahnte gestern LBO-Präsident Heino Brodschelm. Heute legte der LBO mit einer weiteren Pressemitteilung nach mit Hinweis auf die Bedeutung der bis 2014 vorgesehenen Ausnahmeregelung für Busse, „weil über ein Drittel der in Deutschland zugelassenen Busse erst Schadstoffklasse 3 oder schlechter aufweisen. Diese Fahrzeuge können gegenwärtig z.B. nicht für Fahrten nach Berlin, Stuttgart, Frankfurt/Main, Bremen – und ab Oktober auch nicht mehr nach München eingesetzt werden.“

Für die politische Arbeit benötige der LBO dringend zusätzliche aktuelle Informationen über die wirtschaftlichen Auswirkungen von Umweltzonen für Omnibusunternehmen. Die amtlichen Statistiken hinkten i.d.R. hinterher und spiegelten somit nicht die gegenwärtige Situation wieder. Der LBO hat vor diesem Hintergrund heute eine Online-Umfrage bei allen bayerischen Busunternehmen gestartet.

Veröffentlicht von Helmut Fuchs

18. April 2012 um 16:24h