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Millionen-Gewinne der Staatsforsten fließen in die Staatskasse

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Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) haben im vergangenen Geschäftsjahr das mit Abstand beste Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte erzielt. Wie Forstminister und Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Brunner in der heutigen Kabinettssitzung mitteilte, erwirtschaftete der größte deutsche Forstbetrieb von Juli 2011 bis Juni 2012 einen Rekordgewinn von 83,6 Millionen Euro. Der Umsatz lag bei 394 Millionen Euro. Dem Minister zufolge ist das Ergebnis vor allem auf die steigenden Holzpreise und den historisch geringen Borkenkäferbefall zurückzuführen. Mit 79,6 Millionen Euro geht der größte Teil des Überschusses an die Staatskasse.

Laut Brunner stimmt bei den Bayerischen Staatsforsten aber nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die ökologische Bilanz, So steige der Holzvorrat, der für die Artenvielfalt wichtige Totholzanteil nehme zu und der Umbau anfälliger Nadelholzbestände in stabile Mischwälder komme voran. Das Unternehmen habe im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder kräftig in den Wald investiert – bei der Anlage von Neukulturen ebenso wie bei der Bestandspflege oder beim Unterhalt der Waldwege. Vor diesem Hintergrund erteilte der Minister allen Forderungen, für den Erhalt der Biodiversität zehn Prozent der Waldfläche aus der Nutzung zu nehmen, erneut eine klare Absage: „Pauschale Unterschutzstellungen werden weder den Anforderungen der Gesellschaft, noch der wachsenden Nachfrage nach dem umweltfreundlichen Rohstoff Holz gerecht.”

SPD: Forstverwaltung wird seiner Vorbildfunktion nicht gerecht

Der erwirtschaftete Rekordgewinn ist jedoch aus Sicht der forstpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Maria Noichl, kein Verdienst der Staatsregierung wie von Brunner aus ihrer Sicht auch insinuiert, sondern resultiere einzig und allein aus den hohen Holzpreisen, die am Markt zu erzielen seien. Um die bayerischen Wälder fit für die Zukunft zu machen, brauche es Umbauprogramme für Staats- und Privatwälder. Noichl kritisiert angesichts des Rekordergebnisses den Stellenabbau in der Forstverwaltung. „Der Staatswald hat eine Vorbildfunktion bei der Art der Bewirtschaftung seiner Wälder, die Försterinnen und Förster werden bei steigenden Aufgaben jedoch reduziert. Der Stellenabbau ist angesichts des Rekordgewinns nicht mehr nachvollziehbar und muss umgehend gestoppt werden!”.

Veröffentlicht von Helmut Fuchs

23. Oktober 2012 um 20:08h

Abgelegt in Umwelt,Wirtschaft

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