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Erneuerbare Energien: Vom wegweisenden Licht zur roten Laterne

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Bayerns Bürger sind Klasse – beim Freistaat selbst macht es leider nicht die Masse. Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ist Bayern im Vergleich mit den anderen Bundesländern vom dritten auf den siebten Platz zurückgefallen. Gleichzeitig stuften das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) für die Agentur für erneuerbare Energien im „Leitstern 2010“ das Engagement von Bayerns Bürgern in Sachen Erneuerbare Energien auf Platz Eins ein. Lob dafür ernteten diese auch prompt vom Bayerischen Kommunalminister Joachim Herrmann. Ansonsten fehlen bislang Erklärungs- und Erläuterungsversuche bzw. Stellungnahmen der Staatsregierung zum gestern veröffentlichten Ergebnis dieser gestern vorgestellten „Studie“.

Nun fällt es durchaus nicht leicht in einer bestehenden Flut von Wettbewerben und/oder Rankings – heute abend wird beispielsweise ebenfalls in Berlin der „Deutsche Nachhaltigkeitspreis“ vergeben – deren Gewicht und Aussagen zu bewerten. Gleichwohl passen weder Ergebnis noch Tendenz ins offiziell verbreitete Bild vom Umweltstaat Bayern. Man wundert sich lediglich, dass der 40. Geburtstag des Bayerischen Umweltministeriums – immerhin des ersten überhaupt – auf relativ bescheidener Flamme gekocht wird.

Wirklich nachhaltig ist das Klingeln im Ohr über Meldungen der Staatsregierung zu Erfolgen und Spitzenwerten bayerischer Umweltpolitik: Spitzenleistungen bei der Förderung von Biomasse, höchste Anteile an Wasserkraft oder auch die Führungsposition in ansässiger Umwelttechnologie. Doch da scheint vieles nicht so recht zusammenzupassen. Ziemlich weit vorne liegt Bayern laut „Studie“ bei der Benennung seiner Umweltziele. Also beim Versprechen über die Brücke zu Erneuerbaren Energien zu fahren. Dazu passen allerdings nicht die von der Politik vorgegebenen Rahmenbedingungen,, und es ist, als ob man in die Entwicklung der Bremse und nicht in den Antrieb investiert. Denn Bayern liegt angeblich mit seinen industrie- und technologiepolitischen Anstrengungen für die erneuerbaren Energien bzw. den Ausgaben für Forschung und Entwicklung ganz hinten und muss sich da demnach die rote Laterne aufstecken. Damit man wenigstens sieht wo hinten ist.

Veröffentlicht von Helmut Fuchs

26. November 2010 um 08:09h

Abgelegt in Landespolitik,Umwelt

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