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Gleichstellungsbericht: Sozialministerin sieht „positive Entwicklung“, SPD „schön gerechnete“ Zahlen

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Eine positive Entwicklung bei der Gleichstellung von Frauen und Männern hat sich weiter fortgesetzt, allerdings nicht in allen Ebenen gleich stark. Dies stellte Sozialministerin Emilia Müller gestern im Kabinett fest. Dem mittlerweile fünften Gleichstellungsbericht der Staatsregierung zufolge hat sich der Frauenanteil in der gesamten öffentlichen Verwaltung Bayerns deutlich erhöht, und zwar seit 1996 von 44,5 Prozent auf 52,4 Prozent. Die positive Entwicklung gelte auch für Führungspositionen, und zwar von 15,1 auf 37,4 % seit 1997. Um diese Führungsquote noch weiter zu erhöhen, soll jedes Ressort für seinen Geschäftsbereich Zielvorgaben entwickeln, in welchem Umfang der Frauenanteil in Führungspositionen erhöht werden soll. Diese Ziele sollen bis Ende 2020 erreicht werden. Mindestens so wichtig wie diese geplanten Zielvorgaben seien die richtigen Rahmenbedingungen mit Jahresarbeitszeitmodellen, qualifizierter Teilzeitarbeit, Telearbeit und geteilten Führungspositionen. Der vorliegende Bericht soll nächste Woche im Landtag zur Diskussion gestellt werden.

Die Gleichstellung werde „schön gerechnet“ urteilte jedoch in einer sofortigen Reaktion die SPD. Fraktionsvizin Dr. Simone Strohmayr warf der Staatsregierung eine Vernebelung der Realität vor. “Wenn die Staatsregierung von angeblich 37,4 Prozent Frauen in Führungspositionen spricht, klingt das erst mal ermutigend. Ein genauerer Blick auf die Zahlen offenbart jedoch, dass dabei von echten, auch entsprechend höher bezahlten Führungspositionen nicht die Rede sein kann. In der obersten Besoldungsgruppe (A16) liegt der aktuelle Frauenanteil bei lediglich 15,9 Prozent. Auf dem Weg nach oben bleiben Frauen noch immer auf der Strecke, besonders beim Gehalt.”


Veröffentlicht von Helmut Fuchs

09. März 2016 um 08:09h

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